Zugfahren mit dem Hund: Wissenswerte Infos und hilfreiche Tipps

Unterwegs mit Hund im ZugAuch wenn es gerne heißt „Eine Zugfahrt die ist lustig, eine Zugfahrt die ist schön“, gilt das für deinen Hund nur, wenn er sich auch wirklich wohlfühlt. Je entspannter deine Fellnase sich verhält, desto angenehmer ist die Reise nicht nur für euch, sondern auch für die anderen Fahrgäste. Wichtig ist aber auch, gewisse Regeln einzuhalten. Was du im Zug beachten musst, welche Vorschriften an Bahnhöfen gelten und mit welchen Tipps das Zugfahren mit Hund am besten funktioniert, erfährst du im folgenden Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze

Für das Zufahren mit Hund gilt, dass kleine Hunde in einer Transportbox kostenlos mitfahren dürfen. Größere Hunde müssen angeleint sein, einen Maulkorb tragen und benötigen ein eigenes Ticket. Blindenführ- und Assistenzhunde sind von der Maulkorbpflicht ausgenommen und fahren immer kostenlos mit. Wichtig ist eine gute Vorbereitung. Gewöhne den Hund langsam ans Bahnfahren und das Tragen eines Maulkorbs. Buche wenn möglich einen Sitzplatz in einem kleinen Abteil und sorge für Pausen und Bewegung auf längeren Fahrten.

Vorschriften für das Bahnfahren mit Hund

Mit dem Hund im Zug zu verreisen, kann sehr entspannend sein im Gegensatz zum Auto. Du hast die Möglichkeit, die vorbeiziehende Landschaft zu genießen, in einem Buch zu schmökern oder deinen Vierbeiner mit jeder Menge Streicheleinheiten zu verwöhnen. Damit die Fahrt auch für deinen Hund angenehm verläuft, sind etwas Vorbereitung und Übung notwendig. Zudem solltest du dich vorab mit den Regelungen befassen, die für das Zugfahren mit Hund gelten.

Regelungen für Hunde am Bahnhof

Der Aufenthalt mit einem Hund am Bahnhof ist klar geregelt. Das Tier muss sowohl im Bahnhof als auch auf dem Bahnhofsvorplatz angeleint sein. Handelt es sich um einen gefährlichen Hund oder zeigt er gesteigerte Aggressivität, muss er zudem einen Maulkorb tragen.

Hinweis: Gewöhne deinen Hund frühzeitig an den Maulkorb. Wenn ihr regelmäßig trainiert und den Maulkorb in den normalen Alltag einbindet, lässt er sich in Situationen wie beim Bahnfahren entspannt nutzen. Ist deine Fellnase futtermotiviert, kannst du auch Leckerlis zur Belohnung einsetzen.

Hunde im deutschen Fernverkehr mitnehmen

Passt dein Vierbeiner in eine Transportbox, ist die Zugfahrt mit Hund besonders einfach. Er muss keinen Maulkorb tragen und fährt kostenlos mit. Diese Regelung gilt bis zu einer Größe einer Hauskatze. Die Transportbox darf nur so groß sein, dass sie problemlos unter den Sitz oder in die Gepäckablage über dem Sitz passt.  

Größere Hunde müssen angeleint sein und einen Maulkorb tragen. Hier zahlst du den halben Fahrpreis für deine Fellnase. Dies entspricht dem Preis eines Kindertickets. Nach Auswahl deiner Verbindung kannst du unter „Reisende“ im DB-Portal den Reisetyp „Hund“ auswählen und so deinen Vierbeiner ganz einfach hinzufügen.

Eine Sitzplatzreservierung für deinen Hund ist generell nicht möglich. Sie müssen immer vor, unter oder neben deinem Sitzplatz liegen oder sitzen, wodurch eine Sitzplatzreservierung für den Hund hinfällig ist.

Auch wenn auf längeren Reisen der kleine Hunger kommt – im Bordrestaurant bzw. Bordbistro der Deutschen Bahn ist dein Haustier nicht erlaubt.

Handelt es sich bei deinem Tier um einen Blindenführ- oder Assistenzhund, entfällt die Maulkorbpflicht. Zudem fahren solche Hunde kostenlos mit und dürfen dich auch ins Bordbistro bzw. Bordrestaurant begleiten. Voraussetzung für eine kostenfreie Mitnahme ist eine Kennzeichnung mit einem Abzeichen gemäß § 26 AHundV.  

Achtung: Für ein zulässiges Transportbehältnis gibt es bei der Deutschen Bahn genaue Vorgaben. Es muss sich um ein sicheres und verschließbares Behältnis handeln wie beispielsweise eine Tierbox, ein kleiner Käfig oder eine spezielle Tiertragetasche. Neben der Größe, damit sie unter den Sitz oder in die Gepäckablage oberhalb des Sitzes passt, darf durch das Behältnis keine Beeinträchtigung für andere Personen oder Sachen entstehen.

Zugfahren mit Hund: Mitnahme im deutschen Nahverkehr

Für den Regionalverkehr gelten die gleichen Bedingungen wie im deutschen Fernverkehr. Handelt es sich um einen anderen Anbieter als die Deutsche Bahn, können die Vorgaben variieren.

Möchtest du deinen Hund im Nahverkehr mitnehmen, solltest du dich vorab bei den jeweiligen Verkehrsverbunden informieren. Teilweise sind die Regelungen sehr unterschiedlich, sodass dein Hund in manchen Regionen kostenfrei mitfährt, woanders aber ein Kinder- oder Hundeticket benötigt oder den vollen Preis zahlen muss. In den meisten Fällen gilt dies aber nur für Hunde, die nicht in einer Transportbox mitgenommen werden können.

Hinweis: Eventuell können bei der Zugfahrt mit Hund im Nahverkehr auch vergünstigte Aktionsangebote genutzt werden. Informiere dich im Vorfeld über die geltenden Bedingungen z. B. bei einem Quer-durchs-Land-Ticket.

Internationale Zugreisen mit Hund

Soll die Bahnfahrt mit deinem Hund ins Ausland gehen, gelten fast die gleichen Bedingungen wie im deutschen Nah- und Fernverkehr: Kleine Hunde reisen kostenfrei in einer entsprechenden Box oder Tasche mit. Größere Hund benötigen ein Ticket, müssen angeleint sein und einen Maulkorb tragen.  

Die Kosten für ein Zugticket auf internationalen Strecken betragen die Hälfte des Spar- oder Flexpreises für Erwachsene.

Erkundige dich vor der Reise immer über die geltenden Einreisebestimmungen und die Transportbedingungen für deinen Hund im Zielland.

Möchtest du mit deinem Hund im Nachtzug reisen, gibt es auch hier unterschiedliche Vorschriften. So darfst du im Nightjet der Österreichischen Bundesbahn deinen Hund nur dann mitnehmen, wenn du ein ganzes Abteil buchst. Die den ungarischen, polnischen und tschechischen Nightjet-Partnern sind Hunde hingegen gar nicht gestattet.

hund bahnSo klappt das Bahnfahren mit Hund

Nachdem du jetzt weißt, welche Vorschriften für das Bahnfahren mit Hund gelten, geht es nun darum, dein Tier auf das Zugfahren vorzubereiten. Augen zu und durch ist weder beim Auto- noch beim Bahnfahren die geeignete Methode. Besser ist es, ein wenig Zeit ins Üben zu investieren und deinen Hund in kleinen Schritten daran zu gewöhnen.

Zugfahren mit Hund: Tipps zur Vorbereitung

Damit dein Hund bei längeren Bahnfahrten möglichst ruhig bleibt, solltest du erst einmal auf kurzen Strecken üben. Fahre mit ihm ein kleines Stück und unternimm im Anschluss etwas Schönes. Wenn das gut klappt, kannst du die Fahrtdauer verlängern. Da kleine Hunde nur in einer Tasche oder Box transportiert werden dürfen, gehört dies ebenfalls auf die Trainingsliste. Dein Vierbeiner sollte sich darin wirklich wohlfühlen, dann klappt auch das Bahnfahren deutlich leichter. Bei einem großen Hund ist es hingegen wichtig, ihn rechtzeitig an das Tragen des Maulkorbs zu gewöhnen.

Auch über die Wahl deines Sitzplatzes kannst du deinem Hund das Zugfahren angenehmer gestalten. Setze dich mit ihm lieber in ein Abteil statt in einen Großraumwagen. In einem Abteil herrscht kein Durchgangsverkehr und somit es ist dort für deinen Vierbeiner entspannter. Sinnvoll ist es zudem zu einer Tageszeit zu fahren, in der wenig los ist. Vermeide also am besten den morgend- oder abendlichen Berufsverkehr.

Hinweis: Achte darauf, dass dein Hund nicht im Gang liegt, das ist für ihn und andere Fahrgäste störend. In das Bordrestaurant eines Zuges dürfen Vierbeiner nicht mitgenommen werden, es sei denn, es handelt sich um einen Blindenführ- oder Begleithund.

Das Zusammentreffen mit Artgenossen kann für deinen Hund auf dem engen Raum eines Zuges Stress bedeuten. Sollte er sich durch die Anwesenheit eines anderen Hundes unwohl fühlen oder sich darüber aufregen, ist es ratsam, dich umzusetzen. Halte dein Tier jederzeit gut im Blick und beobachte genau, was um euch herum vorgeht. So kannst du Konflikte am besten vermeiden.

Bewegung vor und während der Fahrt

 Gönne deinem Hund vor der Abfahrt noch einmal ausgiebig Bewegung, damit er sich erleichtern kann und er ausgeglichen ist. Gut ist es, ihn ein paar Stunden vor einer Zugfahrt nicht mehr zu füttern. Damit kannst du einerseits seine Verdauung beeinflussen und verhindern, dass er dringend sein Geschäft machen musst. Gleichzeitig trägt ein leerer Magen dazu bei, Brechreiz oder Übelkeit zu vermeiden.

Plane sehr lange Zugfahrten so, dass du zwischendurch mit deinem Hund aussteigen und ihm Bewegung bieten kannst. Statt einer langen durchgehenden Verbindung eignen sich kürzere Fahrten mit der Möglichkeit zum Umsteigen besser.

Hinweis: Sollte deinem Hund im Zug ein Malheur passieren, geht davon die Welt nicht unter. Nimm am besten Tücher zum Wegwischen sowie Kotbeutel mit, um mögliche Hinterlassenschaften zu entfernen. Sollte etwas zu Schaden kommen, übernimmt deine Hundehaftpflichtversicherung die Kosten. Schon aus diesem Grund ist es gut, eine solche Versicherung zu haben.

Bahnfahren mit Hund: Umgang mit Reiseübelkeit

Nicht nur wir Menschen, sondern auch Hunde können unter Reiseübelkeit beim Bahnfahren, im Auto oder auf dem Schiff leiden.

Symptome einer Reisekrankheit können unter anderem sein:

  • starkes Hecheln
  • Speicheln
  • Erbrechen
  • starke Unruhe

Diese ist für den betroffenen Hund eine echte Belastung und es ist wichtig, ihm durch entsprechendes Training in Kombination mit unterstützenden Präparaten Erleichterung zu verschaffen. In Frage kommen bei Reiseübelkeit sowohl pflanzliche Mittel als auch stärkere Medikamente. Besprich dich am besten mit deinem Tierarzt, um geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.

Nach der Bahnfahrt ist vor dem Urlaub

Fahrt ihr mit der Bahn in den Urlaub, kommt ihr ganz entspannt und ohne Stau an. Das spart Nerven bei Mensch und Tier. In eurer Ferienunterkunft kann dein Vierbeiner die Beine ausstrecken oder ihr geht direkt eine große Runde Gassi.

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Fazit

Für Besitzer eines kleinen Hundes ist das Bahnfahren ziemlich einfach und mit keinen Zusatzkosten verbunden. Der Vierbeiner muss lediglich in einer passenden Tragetasche transportiert werden. Größere Hunde benötigen hingegen ein Ticket und sollten sich an einem Platz im Zug aufhalten können, an dem sie möglichst wenig gestört werden. Mit einer guten Vorbereitung sowie ein wenig Übung lässt sich das Bahnfahren für dich und deinen vierbeinigen Freund angenehm gestalten.