Mit dem Hund aufs Schiff: Hilfreiche Infos und wichtige Tipps für die Bootstour

Hund schaut aus dem Schiff

Für die Schiffsreise mit Hund gibt es viele unterschiedliche schwimmende Untersätze in unterschiedlicher Form und Größe. Egal ob Segelboot, große Fähre oder gemütliches Hausboot – eine Schiffsreise kann für deinen Vierbeiner ein echtes Abenteuer werden. Damit die Schiffsreise mit dem Hund zu einem erfolgreichen Trip wird, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Welche verschiedenen Schiffs-Reiseformen es gibt, was du dabei beachten musst und wie die Fahrt für deinen Hund besonders angenehm wird, erfährst du in folgendem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze

Eine Schiffsreise mit dem Hund kann ein tolles Abenteuer sein, wenn sie gut geplant ist. Je nach Art des Schiffs gibt es unterschiedliche Voraussetzungen. Auf Fähren gilt häufig, dass der Hund im Auto bleiben muss. In einigen Fällen ist aber auch der Aufenthalt an Deck erlaubt. Es gibt zudem besonders hundefreundliche Flusskreuzfahrten, auf denen er sich frei bewegen darf. Hausboote sind ideal für Urlaube mit dem Hund. Auf Segeltörns sollte auf ausreichend Landgänge geachtet werden. Mit dem Kanu sind kürzere Trips möglich. Wichtig ist, dass du mit dem Hund trainierst, dich über geltende Vorschriften informierst und alles Wichtige wie Wasser, Kotbeutel und eine Leine einpackst.

Mit dem Hund aufs Schiff: Welche Reisearten gibt es?

Die vielen verschiedenen Arten von Schiffen und Booten sind für unterschiedliche Zwecke geeignet. Was ihr wählt, hängt also vom Ziel ab. Fähren werden meist für Überfahrten genutzt, während ihr mit Segelbooten auch längere Törns machen könnt. Das Kanu ist dagegen eher für den kurzen Ausflug über das kühle Nass geeignet. Besonders viel Spaß hat dein Vierbeiner vermutlich auf einem Urlaub mit Hausboot.

Fähren

Auf vielen Fährlinien z. B. auf dem Mittelmeer müssen Hunde im Auto bleiben. Bei Fahrten bis zu maximal 8 Stunden ist das je nach Hund gerade noch zumutbar. Geht die Fahrt aber auf die Balearen oder zu den Kanarischen Inseln, wo die Überfahrtszeit bei fast 90 Stunden liegt, ist dies für Hunde eine Qual und sollte vermieden werden. Frage bei einer solchen geplanten Fahrt unbedingt bei allen infrage kommenden Reedereien anzufragen, da teilweise sehr unterschiedliche Voraussetzungen herrschen.

Auf den Fähren nach Skandinavien, die im Schnitt 24 Stunden unterwegs sind, dürfen Hunde in der Regel mit an Deck. Dort gibt es auch spezielle Hundetoiletten für deinen Vierbeiner. Diese bestehen meist aus einem 3-4 m² großen Sandkasten, der allerdings während der Überfahrt meist nicht gesäubert wird. Übe am besten das Lösen in unbekanntem Terrain und auf Sand, damit dein Hund entspannt auf dem Schiff die Toilette nutzen kann.

Auf italienischen und französischen Linien ist es so gut wie immer gestattet, den Hund mit an Deck zu nehmen. Auch innerhalb Griechenlands darf deine Fellnase oft mit an Deck. Bei spanischen Reedereien ist es dagegen so geregelt, dass Hunde immer im Auto bleiben müssen. Ausnahmen sind aktuell nicht bekannt.

Falls ihr für eine längere Fahrt Ruhe in einer Kabine haben möchtet, musst du unbedingt vor der Buchung klären, ob dein Vierbeiner mitkommen darf. Alternativ kann auch eine kuschelige Decke für die Zeit draußen gegen den Wind helfen.

Kreuzfahrt mit dem Hund?

Einige Unternehmen bieten die Möglichkeiten, den Hund mit auf die Kreuzfahrt zu nehmen. Auf den Transatlantikstrecken der Queen Mary 2 wird dein Vierbeiner für die Dauer der Fahrt in speziellen Zwingern untergebracht und darf den Gästebereich nicht betreten.

Anders sieht es beispielsweise bei den hundefreundlichen Flusskreuzfahrten mit 1AVista aus. Hier dürfen Hunde an der Leine in alle Gästebereiche. Zudem werden Gassi-Stopps eingerichtet und es steht eine kleine Hundewiese fürs Geschäft bereit. Wichtig ist, dass Hunde nur bis zu einer maximalen Schulterhöhe von 50 cm mitreisen dürfen und Hunde, die gemäß der Hundeverordnung des Landes NRW als gefährlich eingestuft werden, keinen Zutritt erhalten.

Auch wenn dein Vierbeiner mit auf die Kreuzfahrt darf, sollte wenn möglich eine eher kurze Tour gewählt werden, um Stress zu vermeiden.

Vorsicht bei Schiffstreppen 

Schiffstreppen sind oft sehr steil, scharfkantig und pfotenunfreundlich. Mancher Hund ist auch verunsichert, wenn die Stufen nur aus einem Gitterrost bestehen und er bis nach unten durchsehen kann. Auch solche Treppen müssen vorher in Ruhe trainiert werden, da dein Hund sich ohne Angst auf dem Schiff bewegen sollte.

Tipp: Denk dran, auch genügend Kotbeutel für deine Reise dabeizuhaben.

Hausboote

Ein Hausboot ist die wohl angenehmste Variante der Schiffsreise für deinen Hund. Man fährt langsam durch schöne Landschaften und kann fast jederzeit anlegen, um spazieren zu gehen. Hausbooturlaube sind in einigen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden möglich. Zwar ist auf den Booten selbst meist nicht allzu viel Platz, die Landgänge machen dies für deinen Vierbeiner aber wieder wett.

Vor allem badefreudige Hunde kommen bei einem Urlaub auf dem Hausboot voll auf ihre Kosten.

Segelboote

Segeltörns mit Hund müssen so geplant werden, dass mehrmals am Tag ein Landgang möglich ist. Dabei könnt ihr viele Spaziergänge unternehmen und gemeinsam neue Orte kennenlernen. Den Aufenthalt auf dem Boot könnt ihr auch erstmal nur am Hafen üben. Mit Leckerlis und dem Lieblingsspielzeug kann dein Vierbeiner sich in Ruhe an das Segelboot und das Wasser gewöhnen.

Ist das geschafft, unternehmt ihr am besten erstmal kurze Törns. Auch ein ruhiger Rückzugsort ist wichtig. Schau dafür nach Stellen auf dem Boot, wo die Bewegungen des Bootes am wenigsten spürbar sind.

Mit positiver Verstärkung gerade in etwas lauteren oder unruhigeren Situationen gewöhnt sich deine Fellnase an die Umgebung.  

Hinweis: Dein Hund sollte auf dem Segelboot sicherheitshalber eine Schwimmweste tragen.

Kanus und Ruderboote

Viele Hunde scheuen sich davor, einen wackeligen Untergrund zu betreten. Wenn sie ihre Angst mit viel Leckerlies und ohne Zwang überwunden haben, haben sie meist viel Spaß und begleiten dich gern aufs Wasser. Insbesondere vor längeren Fahrten mit Gepäck solltest du deinen Vierbeiner daran gewöhnen, sich im Boot ruhig zu verhalten und ihm beibringen, dass er nicht einfach rausspringen darf, um beispielsweise Enten nachzujagen.

Ein Hund an Deck

Schiffsreise mit dem Hund: Tipps zur Vorbereitung

Damit die Reise per Schiff oder Boot für dich und deinen Hund problemlos verläuft, ist gute Vorbereitung das A und O. Das ein oder andere kann bereits im Vorfeld geübt werden. Und je nach Reise kommt noch eine gepackte Tasche für deinen Vierbeiner hinzu.

Informationen vor der Bootstour mit Hund einholen

Vor allem wenn es mit dem Hund auf eine Fähre geht, solltest du abklären, welche Bestimmungen gelten. Aber auch bei Auslandsaufenthalten ist es wichtig, im Voraus alle Bedingungen genau zu kennen.

  • Buche bei den Reedereien oder Schifffahrtsgesellschaften rechtzeitig deinen Platz, da es häufig Begrenzungen der Hundeanzahl gibt.
  • Informiere dich vor der Buchung über die jeweils geltenden Transportbedingungen auf dem Schiff. Dazu gehört die Art des Transports, die Möglichkeit für kurze Gassirunden, Toiletten, eine Maulkorbpflicht und verpflichtende Dokumente.
  • Mache dich mit den geltenden Einreisebestimmungen bekannt und nimm alle vorgeschriebenen Dokumente mit.

Hinweis: Gehört dein Hund zu einer gefährlichen Rasse, kann es sein, dass er generell von Fahrten auf Passagierschiffen ausgeschlossen ist.

Maßnahmen gegen Seekrankheit

Nicht nur uns Menschen kann beim Geschaukel auf dem Wasser übel werden, auch Hunde leiden durchaus unter dem wackelnden Untergrund. Ist dein Hund seekrank, können zu den Symptomen Hecheln, Unruhe, Erbrechen oder starkes Speicheln gehören. Damit die Schiffsreise trotzdem klappt, kannst du sowohl im Voraus als auch auf dem Schiff Maßnahmen zur Linderung ergreifen:

  • Wenn möglich, mache kurze Fahrten z. B. auf Ruderbooten, kleinen Fahrgastschiffen oder Segelbooten
  • Gib deinem Hund nicht direkt vor der Fahrt etwas zu essen
  • Hol dir beim Tierarzt eine Beratung und probiere es ggf. mit pflanzlichen Mitteln oder Medikamenten
  • Such für euch einen ruhigen Platz an Bord

Für die Schifffahrt packen

Je nach Art der Reise fällt die Packliste größer oder kleiner aus. Es gibt aber einige Dinge, die immer dabei sein sollten:

  • Ausreichend Kotbeutel
  • Wassernapf
  • Ausreichend Frischwasser (falls es nichts an Bord gibt)
  • ein Futternapf und Futter
  • Eine Liegeunterlage, damit es dein Hund bequem hat
  • Handtücher zum Abtrocknen und einkuscheln
  • Müllbeutel für evtl. Unfälle deines Hundes
  • Leckerlis zur Belohnung
  • Leine und evtl. Maulkorb

Für Beschäftigung sorgen

Damit beim Hund keine Langeweile aufkommt, ist regelmäßige und abwechslungsreiche Beschäftigung wichtig. Macht bei Landgängen nicht nur kurze Gassirunden, sondern erkundet so ausgiebig wie möglich die Umgebung. Die Möglichkeit zum Herumtollen und Spielen – ob an Bord oder auf dem Land - ist ebenfalls wichtig. Eine Schwimmrunde kann je nach Hund und Boot auch eine tolle Abwechslung vom Landgang sein.

Gestaltest du die Zeit so, dass dein Hund Spaß hat und ausgelastet ist, freut sich dein Vierbeiner von Mal zu Mal mehr auf die Zeit mit dir auf dem Schiff.

Fazit

De Zeit mit Hund auf dem Schiff kann für euch beide eine tolle Erfahrung sein. Wichtig ist aber, dass die Wahl des schwimmenden Untersatzes zu deinem Hund und eurer Urlaubsplanung passt. Längere Fahrten mit der Fähre sind praktisch, um von A nach B zu kommen, können aber auch Stress für deinen Hund bedeuten – vor allem, wenn er im Auto bleiben muss. Hausboote oder Segelboote mit vielen Pausen sind ideal für den Urlaub mit Hund. Und für kleinere Ausflüge eignet sich auch ein Kanu oder Ruderboot. Plane in jedem Fall die Zeit auf dem Wasser gut und übe mit deinem Vierbeiner – so könnt ihr die gemeinsame Reise richtig genießen.